Was ist Mentaltraining?
Das Mentaltraining ist eine Methode zur Optimierung unserer Gedankenabläufe und unserer Denkmuster. Ziel ist es, unsere geistig-emotionalen Fähigkeiten durch Training zu stärken, die es uns ermögliche, unsere Ziele zu erreichen.
‚Mental‘ leitet sich aus dem Lateinischen ab (mentare = den Geist betreffend, gedanklich)
Zentrales Thema im Mentaltraining sind die eigenen Gedanken, da unsere Gedanken unsere Gefühle verursachen und in weiterer Folge unsere Handlungen sowie Erfahrungen (im gesamten Leben) prägen. Unser Leben verläuft sozusagen gemäß unseren Gedanken (z.B. Zweifel). Mentaltraining hält an, die eigenen Gedanken zu reflektieren und sich bewusst zu machen.
Unsere Einstellungen und der Glaube an uns selbst bestimmen die Qualität der Gedanken. Und diese Gedankenqualität prägt unsere Gefühle, Handlungen und Erfahrungen im Leben.
Vielleicht wird die Tragweite in einem praktischen Beispiel deutlicher:
Unsere Vergangenheit hinterlässt Erinnerungen und wir haben möglicherweise Zweifel in einigen Bereichen – z.B. ob wir uns gewisse Dinge zutrauen können. Diese Selbstzweifel, die sich situationsbedingt zu Wort melden, beeinflussen uns wahrscheinlich bei der Entscheidung, etwas zu tun – oder eben nicht zu tun.
Ziel ist die Überlagerung hemmender bestehenden Glaubenssätze, die uns in Denkmustern festhalten.
Besonders bei Selbstzweifel kann Mentaltraining effizient sein. Es ermöglicht, mit den Gedanken zur Ruhe zu kommen und hemmende Glaubenssätze zu spüren sowie zu entschärfen bzw. neutralisieren. Anstatt der hemmenden Glaubenssätze werden positive definiert und verankert.
Tatsache ist, dass augenblicklich jeder Gedanke zu einem Gefühl wird – ob wir das glauben oder nicht.
Angenommen, Sie sitzen bei Ihrem Schreibtisch und es kommt ein Kollege in Ihr Zimmer, mit dem Sie kein gutes Einvernehmen haben und Sie denken: „Oh nein, Du hast mir heute noch gefehlt zu meinem Glück!“
… Was fühlen Sie bei dem Gedanken?
Noch drastischer ist das Beispiel, dass unser Gehirn bei der Entstehung von Gefühlen nicht unterscheidet zwischen „Was-Wäre-Wenn-Gedanken“ und der Realität.
Hier ein Beispiel zum Veranschaulichen:
Wir haben alle ein Handy. Eh klar. Auch unsere Lieben haben ein Handy. Wenn nun unsere Lieben ein paar Stunden nicht erreichbar sind, dann kann es sein, dass wir unruhig werden und uns verschiedene „Was-wäre-Wenn-Szenarien“ durch den Kopf gehen.
Tja, und dementsprechend fühlen wir dann – nur eine Hunderstelsekunde später.
Dann kommt der Anruf von unserem/unserer Lieben … und alles ist wieder gut.
Da das Gehirn, wie gesagt, zwischen Realität und gedanklicher Vorstellung einer Situation nicht unterscheiden kann, können wir dies auch für uns nützen, uns neue Strategien/Verhalten anzueignen.
Denn wir erzielen auch weitgehende Lerneffekte, wenn wir diese Tätigkeiten „nur“ geistig immer wieder durchgehen. Die moderne Gehirnforschung zeigt, dass auch durch ein solch mentales (gedankliches) Training neuronale Verknüpfungen geschaffen bzw. ausgebaut werden.
Mentaltraining bedeutet damit auch gedankliches Üben, geistiges Vorwegnehmen optimaler Verhaltensweisen.
Um eine Fertigkeit zu erwerben ist es daher notwendig, diese Tätigkeit immer wieder zu tun, um sie zu üben, damit sie in Fleisch und Blut übergeht. Ziel ist es, jene geistigen Fähigkeiten durch mentales Training zu stärken, die es uns ermöglichen, unsere Ziele zu erreichen.
Im Sport bedeutet das zusätzlich, dass das körperliches Training wirkungsvoll durch geistiges Training ergänzt wird (z.B. Bewegungsabläufe gedanklich zu üben, aber auch wichtige Fähigkeiten, wie Konzentration, Selbstmotivation, den Umgang mit der eigenen Nervosität oder auch Selbstsicherheit zu trainieren)
Manchmal können wir uns diese Eigenschaften blitzschnell aneignen, innerhalb von Sekunden.
Oft allerdings, vor allem wenn es um geistige Fähigkeiten geht, ist hier regelmäßiges Üben erforderlich. D.h. ein Training auf gedanklicher (mentaler) Ebene, das uns hilft, unsere Ziele zu erreichen.
